Schnipsel

Interessantes, Amüsantes und Anekdoten

In der „Studien- und Berufswahl“ las ich folgenden Satz:
„An vielen Orten gibt es spezielle Wohnangebote für rollstuhlbenutzende oder gehbehinderte Studierende und für Studierende mit Kindern.“
Nein, man sagt nicht mehr „Rollstuhlfahrer“ oder „Studenten“!

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In der Zeitschrift des Verbandes tekom (Gesellschaft für Technische Kommunikation e.V.) von 2/2007 wird folgender Rat gegeben:
Weiterhin empfiehlt es sich, auf geschlechtsneutrale Oberbegriffe auszuweichen, zum Beispiel „Fachleute“, „Redaktionspersonal“ oder „Spitzenkräfte“. Eine ähnliche Lösung besteht darin, auf die abstrakte Kollektivbezeichnung anstatt auf die geschlechtsspezifische Rolle zu verweisen, also „die Administration“ anstatt „der Administrator“. Auch substantivierte Partizipien bieten Möglichkeiten, Männer und Frauen gleichzeitig anzusprechen: „An weiteren Informationen Interessierte …“.

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In einem Newsletter des Bewerbungsberaters Gerhard Winkler von Dezember 2005 wird ein ähnlicher Ansatz verfolgt:
Sind Sie selbst ein Studierter? Dann befremdet es Sie vielleicht, wenn die Studenten von heute darauf bestehen, Studierende zu sein. Mir imponiert diese Umetikettierung. Sie bringt das Proaktive und Handlungsfreudige der Campus-Generation gleich so viel klarer zum Ausdruck. Auch andere Berufs- und Randgruppen könnten von diesem Vermarktungstrick massiv profitieren. Laborant klingt doch altbacken. Laborierender trifft es viel besser. Macht endlich auch die Praktikanten zu Praktizierenden, die Rentner zu Rentierenden, die Gäste zu Gastierenden! Wenn man es recht bedenkt, sind ja vor allem die Manager eigentlich Managierende. Und das Schöne: Kein Mensch braucht sich mehr diskriminiert zu fühlen, nur weil er als Dienstleistender den lieben langen Tag Dosen am Scanner vorbeizieht. Man muss sich bloß neu erfinden! Als Kassiererin ändern Sie ein paar Buchstaben und schon zählen Sie zu den Kassierenden.

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Hier gibt es Tipps für das Sichtbar- und Hörbarmachen von Frauen aus dem Landkreis Sigmaringen:
Dieser kleine Leitfaden entstand im Rahmen der Umsetzung des Gender Mainstreaming-Konzeptes im EQUAL-Projekt „RUNWAY – Startbahn für Benachteiligte im Landkreis Sigmaringen“ in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit und der Europäischen Union. Mit „Wer statt er“, „Manchmal helfen passive Formulierungen weiter“ und „IN und OUT“ werden Tipps rund um die Benachteiligung der Frau in der deutschen Sprache gegeben.

IN OUT
Alle sind herzlich eingeladen Jeder ist herzlich eingeladen
Darüber braucht nicht gesprochen zu werden Darüber spricht man nicht
die betroffene Person Der Betroffene
Ein-Personen-Betrieb Ein-Mann-Betrieb
das glaubt niemand das glaubt keiner
Zutritt für alle Zutritt für jedermann
Wer einen Führerschein besitzt, Der Inhaber des Führerscheins
Kluge Leute bauen vor Der kluge Mann baut vor

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Folgender Artikel „Die Deutschlandachterin“ erschien am 20.07.2008 im Sportteil der „Sonntag aktuell“:
Augen zu, bitte! Und durch. Wir stellen uns vor: Wir sitzen alle in einem Boot. Im Olympia-Finale von Peking. Im Endspurt kurz vor dem Ziel. Eine Medaille in Sichtweite. Was fühlen wir? „Es tut weh, das ist …“

Deutschlandachterin

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